Farben spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung deiner Marke und deiner Online Präsenz. Sie können Emotionen hervorrufen, die Wahrnehmung beeinflussen und das Markenerlebnis prägen. Die Auswahl des richtigen Farbschemas ist daher von großer Bedeutung und ein essentieller Teil deines Branding Prozesses.
In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du für dich ein harmonisches und passendes Farbschema erstellen kannst, welches perfekt zu dir und deiner Marke passt. On top gibt es von mir noch 12 inspirierende Farbpaletten, die dir dabei helfen können, ein ansprechendes Farbschema für dein Branding zu erstellen.
Schaffe das Fundament für die Erstellung deines Farbschemas
Bevor du mit der aktiven Erstellung deines Farbschemas beginnst, ist es wichtig, dass du vorab deine Markenidentität ausarbeitest. Analysiere deine Zielgruppe und Konkurrenz, erarbeite deine Vision, Mission, Positionierung, Markenwerte, dein Angebot und dein Alleinstellungsmerkmal. Denn nur wenn dieses Fundament steht, kannst du deine Marke visuell ins Design übersetzen und ein Farbschema erstellen, dass die gewünschte Botschaft und Identität deiner Marke authentisch und wirkungsvoll kommuniziert.
Fassen wir also nochmal kurz zusammen, welche wichtigen Steps du vor der Erstellung deiner Farbpalette erledigen solltest:
Wenn du diese Aufgaben gemeistert hast, dann solltest du dich im nächsten Step mit der Bedeutung und Wirkung der einzelnen Farben auseinandersetzen, um genau zu wissen, welche Farben zu dir und deiner Marke passen. Die Bedeutung und Wirkung der einzelnen Farben kannst du in meinem Beitrag „So findest du die passenden Farben für deine Website“ nachlesen.
Ich empfehle dir auch unbedingt die Ausarbeitung eines Moodboards, bevor du dein Farbschema erstellst. Ein Moodboard ist eine kreative und effektive Möglichkeit um eine erste, visuelle Vorstellung von deiner Marke zu erhalten. Wie genau du dein Moodboard erstellst und welche Elemente auf ein Moodboard gehören findest du in meinem detaillierten Beitrag „Moodboard erstellen – Der erste Schritt für dein unverwechselbares Brand Design“.
Farbschema erstellen in vier einfachen Schritten
Hast du diese Punkte alle erledigt, dann kannst du dein Farbschema erstellen und für dich die perfekte Farbpalette kreieren. Halte dich bei der Erstellung deiner Farbpalette an folgende vier Schritte:
Step 1: Markenwert- & Farbanalyse
Analysiere im ersten Schritt, welche Farben und deren Wirkung zu deinen ausgewählten Markenwerten passen. Betrachte auch nochmal dein ausgearbeitetes Moodboard. Stelle dir dabei folgende Fragen:
Step 2: Lass dich inspirieren - Farbpaletten Beispiele
Im nächsten Schritt sammelst du Inspirationen. Dies hilft dir ein Gefühl für Farben und auch deren Kombination zu bekommen. Nutze hier Plattformen wie beispielsweise Pinterest, Canva oder auch Plattformen wie Adobe Color oder Color Palettes. Wirf auch gerne einen Blick auf deine Konkurrenz. Überprüfe deren Online Auftritt und Branding und schaue dir an, welche Farben hier zum Einsatz kommen und wie diese kombiniert wurden. Bitte nutze diese Aufgabe als Inspiration, um ein besseres Gefühl für Farben in deiner Branche zu bekommen. Bitte keinesfalls die Farben deiner Konkurrenz kopieren. Hier geht es wirklich darum, darauf zu achten, welche Farben gewählt werden, welche Stimmung sie bei dir auslösen und in welchem Verhältnis die Farben eingesetzt werden. Und natürlich habe ich noch für mehr Inspiration gesorgt und 12 Farbpaletten für dich mitgebracht.
Step 3: Farben festlegen und kategorisieren
Um ein harmonisches und passendes Farbschema zu entwickeln benötigst du immer eine Ausgangsfarbe. Diese ist deine Grundfarbe und somit die wichtigste Farbe in deinem Branding. Anhand dieser Grundfarbe wählst du alle weiteren Farben aus.
Konzentriere dich bei der Auswahl auf 3-5 Farben. Wähle eine Hauptfarbe, eine Akzentfarbe und eine neutrale Farbe. Zusätzlich zu diesen Farben kannst du unterschiedliche Abstufungen auswählen. Lege außerdem noch eine Basisfarbe fest, die primär für deine Texte verwendet wird.
Du kannst die Wirkung deiner Farben auch über die Farbeigenschaften verändern. Hierzu zählen der Farbton, die Sättigung und die Helligkeit. So kannst du beispielsweise bei der Farbe „Blau“ die Anteile an „Grün“ oder „Rot“ verändern und damit eher in ein „Blaugrün“ oder „Violett“ gehen.
Veränderst du beispielsweise die Sättigung, dann ändert sich die Intensität der Farbe. Eine hohe Sättigung bedeutet lebendige und kräftige Farben, während eine niedrige Sättigung gedämpfte und pastellfarbene Töne erzeugt.
Durch die Helligkeit bestimmst du den Grad der Lichtintensität einer Farbe, also wie hell oder dunkle eine Farbe am Ende sein soll.
Durch das Ändern dieser Farbeigenschaften können verschiedene Stimmungen und Emotionen hervorgerufen werden, was die Gesamtwirkung einer Farbe stark beeinflusst.
Schauen wir uns nun die Hauptfarbe, Akzentfarbe, Bühnenfarbe und Basisfarbe im Detail an.
Hauptfarbe (Grundfarbe)
Deine Hauptfarbe ist die wichtigste Farbe deines Farbschemas und sollte deine Markenidentität widerspiegeln und perfekt zu deiner Zielgruppe passen. Wähle hier eine kräftige Farbe, die Aufmerksamkeit erregt und einprägsam ist. Werfe einen Blick auf deine definierten Markenwerte, um deine Hauptfarbe zu wählen. Der Wert mit der stärksten Bedeutung für dich sollte sich in der Hauptfarbe widerspiegeln.
Akzentfarbe
Die Akzentfarbe sollte sich im besten Fall von deiner Hauptfarbe optisch unterscheiden. Sie kann später als Signalfarbe für z.B. Call to Actions oder textliche Hervorhebungen (Highlights) eingesetzt werden. Möchtest du ein sehr kontrastreiches Farbschema, dann wähle als Akzentfarbe eine komplementäre Farbe zur Hauptfarbe. So erreichst du den höchsten Kontrast aber trotzdem die nötige Harmonie zwischen den Farben. Du kannst gerne bis zu zwei Akzentfarben wählen.
Bühnenfarbe
Die Bühnenfarbe oder auch neutrale Farbe dient in den meisten Fällen neben dem Weißraum als Hintergrundfarbe. Wähle eine Bühnenfarbe die der Hauptfarbe den nötigen Raum und die Klarheit gibt. Hier eigenen sich helle Grau- oder Beigetöne. Alternativ kannst du auch helle Nuancen deiner Haupt- oder Akzentfarbe wählen. Ein tolles Tool ist der Color Picker "0to255".
Basis / Textfarbe
Entscheide dich für eine dunkle Farbe, die hauptsächlich für deinen Fließtext und deine Überschriften eingesetzt wird. In den meisten Fällen ist das Schwarz. Du kannst aber auch dunkle Grau- oder Blautöne verwenden. Achte nur darauf, dass die Farbe deine Texte gut lesbar macht und auch optisch zu den anderen Farben passt.
Step 4: Definiere deine Farbräume
Du hast dein Farbschema erfolgreich erstellt, dann fehlt jetzt nur noch ein kleiner Mini-Step am Ende. Ich würde dir empfehlen, dass du für deine gewählten Farben die exakten Farbräume definierst. Die Farbräume RGB und CYMK werden wichtig, wenn es um den Einsatz deiner Farben für die verschiedenen Medien geht. Denn je nach Medium benötigst du deine Farben im RGB Farbraum oder eben im CYMK Farbraum. In meinem Blogbeitrag „So findest du die passenden Farben für deine Website“ hab ich die Farbräume nochmal detailliert erklärt und auch erläutert, für welches Medium du welchen Farbraum nutzen solltest.
Exkurs: Farbschema erstellen mit Hilfe der vier Farbmodelle
Du kannst deine Farbauswahl rein intuitiv treffen, wenn du bereits ein sehr gutes Gespür für Design, Harmonie und Wirkung entwickelt hast. Wenn du auf der sicheren Seite sein möchtest, dann nutze gerne eines der vier Farbmodelle, um ein harmonisches Farbschema zu erstellen:
Monochromatisches Farbschema
Das monochromatische Modell arbeitet mit Farbabstufungen. Du wählst eine Hauptfarbe und erreichst durch Veränderung der Sättigung und Helligkeit verschiedene Farbnuancen. Achte bei diesem Farbmodell darauf, dass du trotzdem die nötige Differenzierung der Farben schaffst, damit dein Farbschema am Ende nicht zu eintönig wirkt.
Analoges Farbschema
Beim analogen Farbschema wählst du Farben, die im Farbkreis direkt nebeneinander liegen. Hier in diesem Beispiel wäre das "Gelb" und "Orange". Oftmals erreicht man mit diesem Farbschema einen sehr hohen Grad an Harmonie, da die Farben eine ähnliche Wirkung und emotionale Bedeutung haben. Auch hier besteht die Herausforderung darin, ein Farbschema zu entwickeln, welches nicht zu eintönig wirkt.
Komplementäres Farbschema
Entscheidest du dich für ein komplementäres Farbschema, dann wählst du im Farbkreis zwei gegenüberliegende Farben. Das könnte beispielsweise "Gelb" und "Violett" oder "Blau" und "Rot" sein. Mit diesem Modell erreicht man den höchstmöglichen Kontrast, allerdings sollte man hier besonders in der gestalterischen Umsetzung sehr viel kreatives Gespür mit sich bringen, da es sonst schnell unprofessionell wirken kann.
Triadisches Farbschema
Bei diesem Modell wird der Farbkreis gedrittelt und aus jedem Teilbereich eine Farbe gewählt. So könntest du beispielsweise ein Farbschema mit den Farben "Blau", "Rot" und "Grün" erstellen. Auch mit diesem Farbschema erreicht man eine sehr kontrastreiche Farbpalette, allerdings läuft man nicht so schnell Gefahr, dass die Farben unharmonisch wirken könnten, wie beispielsweise beim komplementären Modell. Wichtig ist bei der Anwendung, dass alle drei Farben auch zur Markenidentität und Zielgruppe passen.
Fazit
Deine Farbpalette ist ein essentieller Teil deines Brandings und sollte mit viel Sorgfalt und Strategie entwickelt werden. Schließlich möchtest du nicht nach ein paar Wochen oder Monaten von vorne anfangen, weil du das Gefühl hast, dass es sich noch nicht stimmig anfühlt. Nimm dir deshalb genug Zeit um dein Farbschema zu erstellen und habe dabei immer deine Markenwerte, deine Zielgruppe und die Wirkung der einzelnen Farben im Hinterkopf. Teste deine Ausarbeitung auch an verschiedenen Designkonzepten, wie z.B. deinen Instagram Postings oder deiner Website. Gestalte auch mit deiner ausgearbeiteten Farbpalette nochmal ein Moodboard um deine Marke vollumfänglich visuell greifbar zu machen.
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